Mixed Pixels – Digitalisiertes Archivgut online
HStAD, Best. R 2 Nr. 3261 Ausschnitt.png

Die Bereitstellung von Digitalisaten in Arcinsys wird fortlaufend weitergeführt, und so konnte das HLA allen Nutzerinnen und Nutzern eine Vielzahl interessanter neuer Images ins Osternest legen. Für das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden sind vor allem Zuwächse im Bestand 405 Regierungspräsidium Wiesbaden zu vermelden. Die Urkunden der ehemaligen Provinz Starkenburg (Best. A 1) im Staatsarchiv Darmstadt wurden um weitere hochwertige Farbaufnahmen bereichert, außerdem konnten zahlreiche Flur-und Katasterkarten (Best. P 4) online bereitgestellt werden.

Der Darmstädter Bestand zu den Angelegenheiten der Universität Mainz (Best. E 6 A) steht nun vollständig digital zur Verfügung. Der Marburger Protokolle-Bestand konnte ebenfalls um weitere Digitalisate ergänzt werden. Aus den Beständen des Archivs der deutschen Jugendbewegung wurden mehrere hundert zusätzliche Plakate in Arcinsys bereitgestellt (Best. Ü 1), außerdem sind die ersten Stücke des Depositums zu dem Künstler Karl Wilhelm Diefenbach (Best. N. 151) online abrufbar.

In den digitalisierten Beständen des HLA finden sich natürlich auch Archivalien mit österlichen Bezügen, die unter anderem Einblicke in die lebendige hessische Veranstaltungskultur während der Ostertage gewähren. Zur Tradition vieler hessischer Ortschaften gehören Ostereiermärkte, auf denen das Handwerk der Ostereierverzierung präsentiert wird. Der erste Markt dieser Art fand im Jahr 1980 in Erfurtshausen (Amöneburg) statt, innerhalb weniger Jahre verbreitete sich das Konzept danach in ganz Deutschland. Davon zeugen auch einige der im HLA überlieferten Veranstaltungsplakate (z.B. HStAD Best. R 2 Nr. 3261 und andere Plakate im gleichen Bestand).

Auf Burg Ludwigstein fand im Jahr 1983 ebenfalls ein Oster- und Brauchtumsmarkt statt, auf dem neben Ostereiern auch Töpferwaren, Trachten und Malerei präsentiert wurden (AdJb, Best. Ü 1 Nr. 18). Und auch im Rahmen anderer Formate wurden Ostereier thematisiert. Das Heimatmuseum Reinheim zeigte 1995 unter dem Motto „Ei – wie komisch. Da staunt selbst der Osterhase“ eine Ausstellung mit Eiern „in ungewöhnlicher Verzierung und Verwendung“ (HStAD Best. R 2 Nr. 5656).
In diesem Jahr werden wir pandemiebedingt wohl (erneut) auf Ostereiermärkte und ähnliche Veranstaltungen verzichten müssen. Völlig pandemieunabhängig hält aber mit der Osterzeit regelmäßig auch der Frühling Einzug in Hessen, daher passt auch das folgende Fundstück sehr gut in unser digitales Osternest.

Es handelt sich um das Gedicht eines unbekannten Verfassers mit dem Titel „Jedem das Seine“, das im Nachlass Grimm überliefert ist (HStAM Best. 340 Grimm Nr. Ms. 92).
Jedem das Seine
Jeder Frühling hat sein Blühen,
Seine Lüfte blau und rein;
Jedes Sternlein seinen Schimmer,
Seinen hellen, gold’nen Schein.
Jede Blume hat ihr Plätzchen,
Jeder Baum auch hat sein Blatt;
Jedes Flüßchen seine Wellen,
Jedes Ländchen seine Stadt.
Jedes Bienchen findet Düfte,
Jeder Vogel seinen Baum;
Jedes Herze seinen Frühling,
Seine Liebe, seinen Traum.
Wir wünschen ein sonniges Frühlingswochenende und frohe Osterfeiertage!
Sabine Fees, Hessisches Landesarchiv