Tagung "Archive und Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs"
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Öffentliche Archive bewahren dauerhaft Zeugnisse der Vergangenheit für vielfältige Fragestellungen und machen diese Quellen auf rechtlicher Grundlage zugänglich. So steht etwa mit dem 2015 an das Hessische Staatsarchiv Darmstadt übertragenen Archiv der Odenwaldschule eine dichte Überlieferung für die (bildungs-)historische Forschung ebenso wie für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zur Verfügung.
In Kooperation mit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs lädt das Hessische Landesarchiv zu einer Tagung zum Thema Archive und Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ein.
Ziel der Tagung ist es, die Bedeutung von Archivbeständen zu Schulen und pädagogischen Bewegungen des 20./21. Jahrhunderts als Institutionengedächtnis, für die Forschung und für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs als laufenden gesellschaftspolitischen Prozess herauszuarbeiten.
Die Tagung greift u.a. folgende Fragen auf: Wie sind Auskunfts- und Einsichtsrechte für Betroffene und Forschende geregelt? Welche Möglichkeiten bestehen, die eigene Sichtweise der Betroffenen ergänzend zur „Aktenlage“ zu dokumentieren? Sollte es einen Vernichtungsstopp für Akten geben, die das Thema Kindesmissbrauch beinhalten? Wie gehen Archive mit Material pädosexuellen Inhalts (z.B. Fotografien) um?
Über diese und weitere Fragen wollen wir auf der Tagung „Archive und Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ miteinander ins Gespräch kommen.
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das Kontaktformular auf der Seite
ubskm-veranstaltungen.bafza.de
Programm
9:30 Uhr Anmeldung
10:00 Uhr Begrüßung: Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß, Hessisches Landesarchiv
10:15 Uhr Grußwort
10:30 Uhr Institutionengedächtnis
- Das Gustav-Wyneken-Archiv im Archiv der deutschen Jugendbewegung. Dr. Susanne Rappe-Weber, Archiv der deutschen Jugendbewegung
- Der Bestand Odenwaldschule im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt. Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß, Hessisches Landesarchiv
- Meine Schülerakte und ich. Max Mehrick
11:45 Uhr Diskussion
12:15 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Aufarbeitung und (Reform)Pädagogik
- Was bleibt? Bildungshistorische Anfragen an 105 Jahre Odenwaldschule. Prof. Dr. Edith Glaser, Universität Kassel
- Ergebnisse der Studie zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Odenwaldschule. Prof. Dr. Heiner Keupp, Mitglied der Aufarbeitungskommission
- Von der Aufarbeitung zur Prävention. Tamara Luding, Bundeskoordinierung Spezialisierter Fachberatung
14:15 Uhr Diskussion
14:45 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
- Die Arbeit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Prof. Dr. Sabine Andresen, Mitglied der Aufarbeitungskommission
- Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe. Dr. Julia Schröder, Universität Hildesheim
- Aufklärung und Aufarbeitung am Beispiel Odenwaldschule und Elly Heuß Knapp-Schule. Brigitte Tilmann und Claudia Burgsmüller, Mitglieder der Aufarbeitungskommission
16:30 Uhr Diskussion
17:00 Uhr Schlusswort: Prof. Dr. Sabine Andresen, Mitglied der Aufarbeitungskommission
17:15 Uhr Gemeinsamer Ausklang
18:00 Uhr Ende der Veranstaltung
18:30 Uhr Öffentlicher Vortrag
Prof. Dr. Jürgen Oelkers, Zürich: Was hat die Odenwaldschule mit Reformpädagogik zu tun?
Termin: Mittwoch, 27. März 2019, 10-18 Uhr, anschließend Abendvortrag
Ort: Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt