Der großformatige Band widmet sich einem bislang weitgehend unbekannten Spross der prominenten Augsburger Familie Thelott. Der Zugang zum künstlerischen Werk und Wirken Johann Philipp Thelotts bot sein fragmentarisch im Stadtarchiv der oberhessischen Kleinstadt Grünberg überliefertes Arbeitsbuch, dessen Existenz erst vor einigen Jahren bekannt wurde. Darin dokumentiert er sein Schaffen von 1665 bis zu seinem frühen Tod in Frankfurt, der damals führenden Buch- und Verlagsstadt im Alten Reich. Diese außergewöhnliche Quelle bot den Ausgangspunkt für die Erschließung seines Werks. Es umfasst zahlreiche Porträts wie auch Titelkupfer und Illustrationen zu theologischen, historischen, juristischen und naturwissenschaftlichen Buchpublikationen sowie der Schwank- und Komödienliteratur. Dadurch gewinnt nicht nur die Künstlerpersönlichkeit des Kupferstechers Johann Philipp Thelott an Kontur. Er kann darüber hinaus in den Personennetzwerken der Verlagsbuchhändler und Buchdrucker wie in den Lebens- und Wissenswelten der damaligen Zeit verortet werden.
Holger Th. Gräf, Andreas Tacke (Hg.): Von Augsburg nach Frankfurt. Der Kupferstecher Johann Philipp Thelott (1639–1671). 473 S., zahlr. farb. Abb.; Studien zu Person und Werk, Editionsteil, Werkverzeichnis, Orts- und Personenregister. Marburg 2022 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 93). ISBN 978-3-942225-55-7 geb. € 50,00