Die Landschaft Ubbelohdes - hier und jetzt: Die Zeit des Ersten Weltkriegs

Hessisches Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg

Motiv eines germanischen Kriegsgottes auf seinem Pferd

Der Maler und Graphiker Otto Ubbelohde (1867–1922) wird in einem Ausstellungsreigen, der nicht weniger als sechs Stationen umfasst, diesen Herbst in Marburg ausführlich gewürdigt. Eine der Stationen zur Zeit des Ersten Weltkriegs wird am 15. November im Staatsarchiv Marburg eröffnet.

In einer Zusammenarbeit zwischen dem Kunstmuseum Marburg, das mehr als 70 Gemälde Ubbelohdes sowie den Gesamtbestand seiner Radierungen und Exlibris besitzt, und der Otto Ubbelohde-Stiftung, die den Nachlass Ubbelohdes in seinem Künstlerhaus in Goßfelden bewahrt, wurde der umfassende Überblick über das Werk realisiert. Bekannt ist Otto Ubbelohde insbesondere für seine Illustrationen der Märchen der Gebrüder Grimm, die 2018 als national wertvolles Kulturgut ausgezeichnet worden sind. Ubbelohde verwendete hier Landschaft und Baudenkmäler seiner Umgebung immer wieder als Vorbild seiner Motive – seien es nun der „Rapunzelturm“ in Wetter-Amönau oder die Martinskirche auf dem Christenberg bei Münchhausen, in deren Schatten Aschenputtel das Grab seiner Mutter bepflanzt. Sein Naturempfinden und sein besonderer Blick für die heimatliche Landschaft stehen im Vordergrund der Ausstellungsreihe gut 100 Jahre nach seinem Todesjahr. Daher bilden seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde den Schwerpunkt der Ausstellung und regen dazu an, die Natur- und Lebensauffassung des Künstlers ins „Hier und Jetzt“ – so die Klammer der Reihe – zu übertragen: Wie gehen wir mit Landschaft und dem Erscheinungsbild unserer Ortschaften heute um?

Im Ausstellungsteil zum Ersten Weltkrieg, der im Staatarchiv Marburg gezeigt wird, steht sein graphisches Werk im Vordergrund. Ubbelohde gestaltete Plakate, die zum Kauf von „Kriegsanleihen“ aufriefen. Als langjähriger wichtigster Illustrator des Kalenders Hessen-Kunst, der seit 1906 in Form einer Zeitschrift erschien, übernahm er etwa die Gestaltung einer „Kriegsausgabe“. Neben einer Darstellung von Kampfgeschehen benutzte der Künstler in seinen Werken auch immer wieder Motive der vom Vater, Sohn oder Bruder verlassenen Familie und den Zuständen in der Heimat.

Termin: 15. November 2023 bis 03. März 2024
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 9:00-17.30 Uhr
- Eintritt frei -

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