Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Die Ermittlung

Uhr

Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Mosbacher Straße 55, 65187 Wiesbaden

Modernes Foto: 8 Personen stehen in einer Reihe mit Blick zum Betrachter
"Die Ermittlung" (Theaterplakat des Megalomania-Theaters)

Begleitprogramm zur Ausstellung "Das UNESCO-Weltdokumentenerbe mit Schwerpunkt Hessen"

Das Theater Megalomania aus Frankfurt am Main ist in Wiesbaden mit der ERMITTLUNG von Peter Weiss zu Gast. Das Dokumentartheaterstück über die Frankfurter Auschwitzprozesse entstand während der Prozesstage (1963–1965) und wurde bereits 1965 in einer Ring-Uraufführung an 15 Bühnen in ganz Deutschland gespielt. Der Text, von Peter Weiss zusammengefasst zu einem „Oratorium in 11 Gesängen“, beinhaltet die echten Aussagen der Täter und Opfer, die hier einander gegenüberstehen. Es sind die originalen Aussagen, wie sie auch im Prozess der Öffentlichkeit zu Gehör kamen. Auf diese Weise schuf Peter Weiss ein Zeitdokument, wie es lebendiger kaum sein könnte.

Das Megalomania zeigt das Stück in einer gekürzten Fassung mit film-dokumentarischem Anteil. Acht Personen stehen hier gemeinsam auf der Bühne, weitere 18 sind in den digital eingespielten Zeugenaussagen zu sehen. Das Ensemble besteht aus professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern und versierten Amateuren, alle im Alter zwischen 14 und 83 Jahren.

Heute leben kaum noch Zeugen der NS-Zeit. Es bleiben uns nur Briefe, Dokumente, Akten, Gedenkstätten, Fotographien. Die Akten des Auschwitzprozesses, die im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden aufbewahrt werden, sind deswegen nicht umsonst durch die UNESCO zum Teil des Weltdokumentenerbes erklärt worden. Die Prozessunterlagen sind vollständig digital zugänglich in Arcinsys und können heruntergeladen werden:
HHStAW, 461, 37638/1-456: Mulka, Robert u.a. (1. Auschwitzprozess)Öffnet sich in einem neuen Fenster

Gerade die Auseinandersetzung mit Auschwitz bleibt bis heute zentral: Wie war Auschwitz möglich? Wie konnten die Täter und Täterinnen den Massenmord durchführen? Weiterhin bleiben die erinnerungskulturellen Fragen: Wie soll man heute damit umgehen und wie soll man sich erinnern? Auschwitz und der Holocaust bleiben ein wesentlicher Teil der deutschen und der allgemeinen Weltgeschichte.

ab 9:00 Uhr: Historische Einführung in das Stück
ab 9:30 Uhr: Einlass

Information zum Stück

Für Fragen zum Stück und zur Inszenierung oder bei Interesse an weiteren Aufführungen können Sie gerne das Theatersensemble direkt kontaktieren.
sattler@noctenytor.de

Anmeldung und Veranstaltungsort

Bitte melden Sie sich unter folgender E-Mail-Adresse an: wiesbaden@hla.hessen.de

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