Holzschnitt: Vignette im Buch von Abraham Saur, Eine kurtze / treuwe Warnung, 1582. Nackte Hexen beim Brauen eines Zaubertranks.

Neuerscheinungen im Februar

Karl Murk (Hrsg.): Hexenglaube und Hexenverfolgung
Monica Kingreen: Die Deportation der Juden aus Hessen 1940-1945

Gerne möchten wir Sie auf die Neuerscheinungen der Historischen Kommission für Hessen und der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen aufmerksam machen:

Hexenglaube und Hexenverfolgung im regionalen und interdisziplinären Vergleich

Der vorliegende Band vereinigt die Beiträge einer Tagung, die vom Hessischen Staatsarchiv Marburg in Kooperation mit den Fachbereichen Geschichte und Kulturwissenschaften sowie Rechtswissenschaften der Philipps-Universität Marburg am 21. und 22. Januar 2021 anlässlich des Themenjahres "Andersartig. Hexen. Glaube. Verfolgung" der Stadt Marburg durchgeführt wurde. Neben der Frage nach dem Ausmaß und der Intensität der Hexenverfolgungen in Marburg und Umgebung sowie in den katholischen Gebieten Fulda und Würzburg behandeln die Autorinnen und Autoren auch die übergreifenden juristischen, kriminalsoziologischen, theologischen, geschlechtergeschichtlichen, pharmaziehistorischen und volkskundlichen Aspekte des Themas "Hexenglaube und Hexenverfolgung".

Karl Murk (Hrsg.): Hexenglaube und Hexenverfolgung im regionalen und interdisziplinären Vergleich. X/194 S., 19 s/w Abb. Marburg 2022. (Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 40). ISBN 978-3-88964-225-7. 24,00 €

Bestellen

Bitte bestellen Sie das Buch im Buchhandel oder bei der Historischen Kommission für Hessen.

Historisches Foto: Deportation von Juden in Wiesbaden, 1942. Juden steigen unter Bewachung in Personenzüge am Schlachthof (Ausschnitt aus dem Buchcover)

Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Selbstzeugnisse. Fotos. Dokumente.

Von 1940 bis 1945 wurden aus dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Hessen rund 17.000 Menschen, die das Nazi-Regime als Juden verfolgte, in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert – Frauen und Männer, Säuglinge und Schulkinder, Alte und Kranke. Fast alle sind ermordet worden; kaum mehr als 1.000 haben überlebt. Die Deportationen geschahen vor aller Augen.

Erst seit den 1980er Jahren ist dieses Verbrechen – die Entrechtung, Ausgrenzung, Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden – mitsamt dem konkreten Geschehen „vor Ort“ näher erforscht worden. Inzwischen liegen zahlreiche regionale Veröffentlichungen hierüber vor. Doch fehlte es bislang an einer Gesamtdarstellung zum Land Hessen, obwohl hier besonders viele Juden gelebt haben.

Die Pädagogin und Publizistin Monica Kingreen (1952–2017) hat sich dieser Aufgabe gestellt, konnte das Erscheinen ihres Werks aber leider nicht mehr erleben. Dieses Buch beruht auf dem von der Autorin hinterlassenen Manuskript, das von der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen bearbeitet und in Teilen ergänzt worden ist.

Das Buch, das sich an einen breiten Leserkreis wendet, versammelt zahlreiche Selbstzeugnisse der Betroffenen. Es verleiht den Opfern und ihren Angehörigen eine Stimme und hält diese fest in einer Zeit, da die allermeisten Überlebenden bereits verstorben sind und nicht mehr selbst hierüber berichten können. In vielen Fotografien treten uns die Deportierten – mit näheren Erläuterungen zu ihrem Leben und Schicksal – leibhaftig gegenüber. Die hier abgebildeten Beispiele, aufgenommen um 1940, zeigen Menschen, die nur wenig später deportiert und ermordet wurden. Von den Deportationsvorgängen selbst sind damals ebenfalls Fotos angefertigt worden; aus Hessen sind bislang 65 solcher Bildzeugnisse bekannt. Sie werden hier vollständig veröffentlicht.

Regional widmet sich das Buch dem hessischen Raum in den Grenzen vor 1945, umfasst also die preußische Provinz Hessen-Nassau – mit den Regierungsbezirken Kassel und Wiesbaden – und das frühere Großherzogtum Hessen-Darmstadt (dann Volksstaat Hessen) mit den Provinzen Oberhessen, Rheinhessen und Starkenburg. So werden auch Verschleppungen aus Orten im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz einbezogen; längere Kapitel behandeln die Deportationen aus der Stadt Mainz und dem rheinhessischen Umland. Ergänzt wird das Buch durch Dokumente, Tabellen und Karten sowie Orts- und Personenindizes. Eine Übersicht der Deportationen weist erstmals auch die Verschleppungen aus den Städten und Dörfern hin zu den Deportationsorten nach.

Monica Kingreen: Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Selbstzeugnisse. Fotos. Dokumente. Aus dem Nachlass herausgegeben und bearbeitet von Volker Eichler.
Wiesbaden 2023. (Schriften der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen 32). XIV, 478 Seiten, 288 Abbildungen, 2 Karten, 15 Tabellen. ISBN 978-3-921434-37-6. geb. 28,00 €

Bestellen

Bitte bestellen Sie das Buch im Buchhandel oder bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.