Das höfische Leben der Großen Landgräfin Karoline

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt im Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt

Historischer kolorierter Stich: Zwei Damen stehen vor dem Grabmal in Form eine Urne
Grabmal der Landgräfin Karoline im Herrngarten in Darmstadt

Unter dem Titel: „Das höfische Leben der ‚Großen Landgräfin‘ Karoline“ hat das Hessische Staatsarchiv Darmstadt eine kleine Vitrinenpräsentation erarbeitet, die einen Vorgeschmack auf die kommende große Ausstellung im Jagdschloss Kranichstein geben soll. Dort wird ab dem 17. Mai 2024 „Naturgefühl und Wissenschaft – Landgräfin Karoline zum 250. Todestag“ zu sehen sein.

Aus den Archivbeständen des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt werden am 1. März die vielen Facetten von Karolines Leben angedeutet, die zum einen stellvertretend für viele Adlige des 18. Jahrhunderts stehen, aber auch zu einem Teil Karolines Besonderheit unterstreichen. Gerade diese, zu denen die fortschrittlichen Ideen der Aufklärung zählen, sind es, denen Karoline den Beinamen „die Große Landgräfin“ zu verdanken hat.

Die 1721 geborene Karoline Henriette Pfalzgräfin von Zweibrücken heiratete 1741 Erbprinz Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und lebte ab 1750 für sieben Jahre in Prenzlau in der Uckermark. Aus Begegnungen mit König Friedrich II. von Preußen entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft. Später lebte sie wieder in Buchsweiler im Elsass bzw. ab 1765 in Darmstadt, das zu jener Zeit einen literarischen „Kreis der Empfindsamen“ beherbergte. Zu ihm gehörte u. a. auch der junge Goethe, der Karoline später in seiner Autobiografie „Dichtung und Wahrheit“ als „Große Landgräfin“ bezeichnete. Briefliche Kontakte bestanden auch zu Größen der europäischen Aufklärung wie Voltaire oder Melchior Grimm. Deren neuartiges Naturempfinden beeinflusste schließlich auch Landgräfin Karoline. Ein deutliches Zeichen für ihr positives Naturgefühl setzte sie auch mit ihrer Bestattung im Grünen. Das Grabmal hat sich bis heute im Herrngarten direkt hinter dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt erhalten.
(Text: Tobias Bast, Darmstadt)

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