Hessen ist ein Filmland mit einer mehr als hundertjährigen Kino- und Filmkultur, die sich auch im Archivgut des Hessischen Landesarchivs spiegelt. Es gibt anschaulich Auskunft darüber, welche Filme in Hessen gesehen und gedreht wurden und zeigt auch, welche Rolle Kinos spielten.
Geräte zur Aufnahme und Betrachtung von bewegten Bildern wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt, bereits seit der Jahrtausendwende waren öffentliche Filmvorführungen an der Tagesordnung. Die Filme waren zunächst noch sehr kurz und zeigten vor allem Alltagsszenen oder gesellschaftliche Ereignisse. Im Kurhaus-Saal in Bad Nauheim wurden etwa um 1900 im Rahmen einer „kinematographischen Vorstellung“ Aufnahmen von Zeppelins Luftschiff gezeigt ( HStAD, R 2, 5524Öffnet sich in einem neuen Fenster). Die Vorführungen fanden zunächst meist in Sälen oder in Varieté-Theatern statt, bald entstanden aber eigens für diesen Zweck Filmpaläste. Auch in Wiesbaden wurde das Walhalla-Theater bereits 1919 in ein Lichtspielhaus verwandelt ( HHStAW, 3008/2, 29778Öffnet sich in einem neuen Fenster).