Das Schwimmen zählt heute in der heißen Jahreszeit zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Das war aber nicht immer der Fall. Während es in der Antike eine ausgeprägte Badekultur gab, konnten im Mittelalter und der Frühen Neuzeit nur noch wenige Menschen schwimmen. Die notwendige körperliche Entblößung galt als moralisch verwerflich, das Wasser als gefährliches Element.
Erst im 18. Jahrhundert wurde das Schwimmen und damit auch der Schwimmunterricht wieder gesellschaftsfähig. Zu diesem Zweck wurden Schwimmlehrbücher verfasst, die zum Einstieg meist Trockenübungen an Land propagierten. Ein solches Handbuch mit „bildlichen Darstellungen der Methoden“ hatte auch der königlich-bayerische Hauptmann Max Hoderlein, ehemals Vorstand einer Schwimmanstalt in Bayern, verfasst. Er übersandte es im Jahr 1833 dem Großherzog Ludwig II. von Hessen-Darmstadt und empfahl es als Lehrbuch für See- und Militärkadetten ( HStAD, D 12, 17/47Öffnet sich in einem neuen Fenster).