Der Segelschiffhafen in Hamburg: Segelschiffe sind in mehreren Reihen nebeneinander festgemacht, 1912 (HStAD, R 4, 33229)

Auswanderer

Vor allem im 19. Jahrhundert verließen viele Menschen aufgrund von Armut und Hunger die Heimat und begannen ein neues Leben in Amerika oder anderen Ländern.

Auswanderung war an staatliche Genehmigung gebunden. Diesem Umstand verdanken wir eine Überlieferung zur Emigration in den Archiven: Anträge auf Auswanderung waren zu stellen, damit man aus dem Untertanenverband entlassen werden konnte. Die Auswanderung, die sich in den archivischen Quellen niederschlägt, dokumentiert daher nur die legale Auswanderung. Schätzungen gehen davon aus, dass bspw. in Kurhessen damit lediglich ca. die Hälfte der tatsächlichen Auswanderungen dokumentiert ist.

Ab 1984 wurden in den drei Staatsarchiven in Darmstadt, Marburg und Wiesbaden jeweils eigene Karteien und Listen, später auch in elektronischer Form, zu Auswanderern angelegt, die vor Ort einsehbar waren. Sie sind inzwischen im Modul "Hessische Auswanderer" des Landesgeschichtlichen Informationssystems (LAGIS) recherchierbar. Weitere Belege können noch in den Akten enthalten sein.

Staatsarchiv Darmstadt

Bestände

  • Bestände der Kreis- und Landratsämter (G 15), 1816-1945
  • Bestände der Amtsgerichte (G 28), 1746-1945
  • Best. R 21 B - Auswanderer-Nachweise, 1600-1945. Der Bestand ist die elektronische Form einer zunächst analog geführten Kartei. Sie wurde auf Grundlage der Auswertung einschlägiger Literatur und Archivalien erstellt, wie bspw. Auswandererakten der Kreisämter, Sterbefallanzeigen, Nachlassakten und Vollmachten für die Amtsgerichte sowie der sog. Ediktalladungen, öffentlichen Aufrufen an evtl. Gläubiger von Auswanderungswilligen. Die Daten sind inzwischen auch im Landesgeschichtlichen Informationssystem (LAGIS) recherchierbar (Link siehe oben).

Staatsarchiv Marburg

Es gibt keine registerförmige Erfassung, allerdings Namenslisten in verschiedenen Beständen. Die hausinterne Datenbank HESAUS (Hessische Auswanderer) ist inzwischen im LAGIS-Modul "Hessische Auswanderer" intergriert und kann dort online recherchiert werden (Link siehe oben).

Bestände

  • Bestände der Landratsämter (180), 1821-1945/1972
  • Bestandsgruppe 17 - Regierung Kassel, vor 1867
  • Best. 18 - Kurhessische Regierung Kassel, vor 1867
  • Best. 19 - Kurhessische Regierung Marburg, 1821-1867
  • Best. 82 - Kurhessische Regierung Hanau, 1815/1821-1867
  • Best. 100 - Kurhessische Regierung Fulda, 1816-1867
  • Best. 165 - Preußische Regierung Kassel, ab 1867
  • Best. 16 - Innenministerium (Hessen und Hessen-Kassel), 1821-1867

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Anträge und Namenslisten in der Überlieferung der herzoglich-nassauischen Ämter zu finden. Die hausinterne Datenbank zu Auswanderern ist inzwischen im LAGIS-Modul "Hessische Auswanderer" intergriert und kann dort online recherchiert werden (Link siehe oben).

Bestände

Bestände der herzoglich-nassauischen Ämter (Abt. 220-249)

Schiffs- und Einwandererlisten

Zu Personen, die per Schiff auswanderten, bieten Passagierlisten wertvolle Informationen. Im Zielland wurden Einwanderer häufig in sog. Einwandererlisten erfasst. Viele davon sind bereits online recherchierbar.

Folgende Themenportale sind besonders hilfreich:

  • Hamburger Passagierlisten, 1850-1934
  • Bremer Passagierlisten, 1920-1939 und weitere Übersichten
  • Castle Garden: Einwanderungszentrum in Manhatten, USA
  • Ellis Island, USA
  • Immigranten in den USA (Amerikanisches Nationalarchiv)

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