zwei Frauen sitzen an einem Tisch und unterhalten sich, vor ihnen liegen Dokumente und Ordner

Von Auerbach nach Australien- Übergabe des Briefnachlasses von Jakob Rippert

Das Staatsarchiv Darmstadt hat einen spannenden Nachlass übernommen.

Archivalien erzählen Geschichten. Besonders interessant werden diese Geschichten, wenn eine Person mit einem bewegten Leben dahintersteht. Dies ist bei der jüngsten Übernahme des Staatsarchivs Darmstadt der Fall. Im April 2025 wurden dem Staatsarchiv etwa 600 Briefe des Jakob Rippert übereignet.

Drei Personen stehen nebeneinander, zwei Männer, in der Mitte eine Frau
Übergabe der 600 Briefe des Jakob Rippert im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt (Familie Kessler und Klaus Rippert, stellv. Vorsitzender der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung).

Jakob Rippert (geb. 29.05.1899) war Baumeister und Missionar. Sein Leben begann im beschaulichen Auerbach bei Bensheim und führte ihn als Missionar in den Sudan und später nach Palästina. Während des zweiten Weltkriegs wurde er zusammen mit seiner Frau Charlotte nach Australien interniert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte das Ehepaar nach Deutschland zurück. Nur wenige Jahre später, im September 1950, reisten sie wiederrum nach Australien, um dort ansässig zu werden. In dieser Zeit begann ein langer und ausführlicher Briefwechsel mit seinem Bruder Wilhelm Rippert, zu dem Jakob ein äußerst gutes Verhältnis pflegte. Die 600 Briefe sind gut erhalten und wertvolle Zeitzeugenberichte.

Zwei Frauen stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera
v.l.n.r. Archivarin Karina Jaeger, Christiane Kessler.

Dank des stellvertretenden Vorsitzenden der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung e.V., Klaus Rippert, konnte der Kontakt zur Familie Kessler hergestellt werden. Frau Kessler, eine Großnichte von Jakob Rippert, übergab dem Staatsarchiv Darmstadt die Briefe zur Archivierung. Die Unterlagen wurden von Klaus Rippert bereits ausführlich gesichtet und 2024 in der Hessischen Genealogie unter dem Titel „Jakob Rippert- Das außergewöhnliche Leben eines Missionars aus Auerbach“ (Heft 1/2024, S. 7 ff.) vorgestellt. Die Briefe stellen eine wertvolle inhaltliche Ergänzung zu den Beständen des Staatsarchivs dar und können nach der Erschließung im Bestand HStAD, O 59 RippertÖffnet sich in einem neuen Fenster recherchiert werden.

Karina Jaeger, Darmstadt

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