Was erzählen Psychiatrieakten über Menschen, Gesellschaft und den Umgang mit psychischer Krankheit? Und warum sind diese Unterlagen für Archive ebenso wertvoll wie sensibel?
In dieser Folge von „Aufgeschlossen – Türen zur Geschichte“ öffnen wir eine Tür zu einem besonders anspruchsvollen Archivbestand: den Psychiatrie- und forensischen Patientenakten. Gemeinsam mit unseren Gästen Dr. Anke Stößer (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden) und Annett Schreiber (Archiv des Landeswohlfahrtsverbands Hessen) sprechen wir über Geschichte, Bedeutung und Herausforderungen dieser außergewöhnlichen Quellen.
Die Akten reichen teils mehrere Jahrhunderte zurück – von frühneuzeitlichen Hospitälern über die Heil- und Pflegeanstalten des 19. Jahrhunderts bis hin zur forensischen Psychiatrie der Moderne. Sie enthalten detaillierte Lebens- und Leidensgeschichten, ärztliche Anamnesen, Diagnosen, Familienverhältnisse und soziale Hintergründe – und eröffnen damit einzigartige Einblicke in Medizin-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte.