Martin Doerry liest aus seinem Buch: "Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit - eine deutsch-jüdische Familiengeschichte"
Ilse ist erst 14 Jahre alt, als ihre Mutter, die jüdische Ärztin Lilli Jahn, im Sommer 1943 in ein Lager verschleppt und später in Auschwitz ermordet wird.
Nach den traumatischen Erfahrungen in der NS-Zeit erlebt Ilse auch im Nachkriegsdeutschland, dass sie nicht wirklich dazugehört. Das Schicksal Lillis verschweigt sie, auf eigene berufliche Pläne verzichtet sie zugunsten der Karriere ihres Mannes.
Einfühlsam erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Mutter als Geschichte einer Überlebenden und einer in den Konventionen und Zwängen ihrer Zeit gefangenen Frau. Seiner Großmutter Lilli, Ilses Mutter, setzte Martin Doerry zuvor schon mit der Biografie »›Mein verwundetes Herz‹. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944« ein hoch gelobtes literarisches Denkmal.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Landsynagoge Roth e.V., der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und der Kulturellen Aktion Marburg – Strömungen e.V.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf
Der Eintritt ist frei.