Gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Darmstadt und des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt.
Die Amtszeit des Kapellmeisters und späteren Generalmusikdirektors Joseph Rosenstock (1895–1985) fällt in die große Blütezeit des Darmstädter Theaters mit überregionaler Strahlkraft. Unter den Intendanten Hartung und Legal fand das Haus zu einem avantgardistischen Inszenierungsstil im demokratischen Volksstaat Hessen. Der Musikwissenschaftler Dr. Ralf Eisinger hat 2024 die Lebenserinnerungen des Dirigenten mit herausgegeben, der sich am Landestheater mit herausragenden Produktionen profilierte und schließlich eine beachtliche internationale Karriere startete. 1933 zur Emigration gezwungen, übernahm er 1936 die Leitung eines japanischen Orchesters und wirkte bis 1946 in Tokio, um anschließend vorrangig in den USA zu wirken.
Die Vorstellung der Lebenserinnerungen und damit auch dieser hochinteressanten und berührenden Biographie durch Dr. Ralf Eisinger wird flankiert von zwei Kurzvorträgen zu weiteren Aspekten des Hessischen Landestheaters dieser Jahre. Stadtarchivar Dr. Peter Engels wird die Bedeutung des Landestheaters in der Weimarer Republik beleuchten, der Leiter des Staatsarchivs Darmstadt, Rouven Pons, wird mit Mozarts „Don Giovanni“ eine Produktion unter der musikalischen Leitung Rosenstocks vorstellen, deren Bühnenbilder von Lothar Schenck von Trapp 1926 in das Fadenkreuz der Kritik gerieten.
Programm
- Dr. Peter Engels: Roaring Twenties? Darmstadts Kulturleben in den 1920er Jahren
- Dr. Ralf Eisinger: Von der Unruhe des Lebens. Die Exil-Biographie des Dirigenten Joseph Rosenstock
- Dr. Rouven Pons: Eine Inszenierung von zweifelhafter Gegenständlichkeit. Der Darmstädter „Don Giovanni“ von 1926
anschließend: Verkauf der Lebenserinnerungen Rosenstocks sowie einer Publikation über den Darmstädter Bühnenbildner Lothar Schenck von Trapp
Umtrunk
- Eintritt frei -