Marie von Hessen-Kassel, eine außergewöhnliche Fürstin, deren Geschichte heute zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, kam vor 300 Jahren, am 5. März 1723, zur Welt. Bereits als Kind war die Tochter König Georgs II. von Großbritannien mit dem zukünftigen Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel verlobt worden, mit dem sie später vier Söhne bekommen sollte.
Doch Maries Leben verlief nicht nach Plan und wurde überschattet von den Folgen ihrer unglücklichen Ehe und der traumatischen Trennung von ihrem Mann nach dessen heimlichem Übertritt zum Katholizismus. Um ihre noch minderjährigen Söhne dem Einfluss des Vaters zu entziehen, übernahm Marie nach dem Tod ihres Schwiegervaters deren Vormundschaft. Sie wurde als Regentin der hessischen Grafschaft Hanau-Münzenberg eingesetzt, die sie in den folgenden Jahren nachhaltig prägte: So ließ sie das Stadtschloss erweitern, einen der ersten englischen Landschaftsgärten in Deutschland anlegen und sie setzte sich für den Bau des Hanauer Theaters ein. Ihre Bibliothek und umfangreiche Korrespondenz gewähren zudem tiefe Einblicke in die Gedanken- und Geisteswelt der Landgräfin.
Anlässlich des 250. Todestages von Marie von Hessen-Kassel im Jahr 2022 und ihres 300. Geburtstages im Jahr 2023 präsentiert diese Ausstellung zentrale Stationen im Leben der Fürstin vor dem Hintergrund der engen historischen und kulturellen Verknüpfungen zwischen Großbritannien und Hessen.
Der Ausstellungskatalog thematisiert die Lebensstationen von Marie von Hessen-Kassel und zeigt die wichtigsten Exponate. Er steht hier als Download (pdf-Datei) zur Verfügung.